FIP ist heilbar!

Da meine Katze im Jahr 2023 selbst an FIP erkrankte, weiß ich aus eigener schmerzlicher Erfahrung, wie verheerend diese Krankheit sein kann. Die Diagnose traf uns wie ein Schlag und stellte unser Leben auf den Kopf. Aber wir haben den Kampf geschafft! Und meiner Katze Asuna geht es so gut wie noch nie!

In diesem Blogbeitrag möchte ich deshalb über die Erkrankung aufklären und anderen Katzenbesitzern wichtige Informationen über die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) vermitteln. Ebenso will ich darüber aufmerksam machen, dass FIP heilbar ist! Denn es werden leider fälschlicherweise immer noch viele Katzen durch Unwissenheit eingeschläfert.

 

Was ist FIP?

FIP wird durch eine mutierte Form des weit verbreiteten felinen Coronavirus verursacht. Während die meisten Katzen mit dem Coronavirus keine Symptome, gelegentlich Fieber oder Durchfall zeigen, kann es in seltenen Fällen zu einer gefährlichen Mutation kommen, die FIP auslöst.

 

Auslöser

Die Mutation des harmlosen felinen Coronavirus zum FIP-auslösenden Virus findet im Körper der infizierten Katze statt. Nicht das mutierte Virus selbst wird übertragen, sondern das ursprüngliche Coronavirus.

Nur bei etwa 5-10% der mit dem felinen Coronavirus infizierten Katzen kommt es zu einer Mutation, die FIP auslöst.

Die genaue Art der Mutation(en), die FIP verursachen, ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass mehrere Mutationen in verschiedenen Genen beteiligt sein können.

Zusammengefasst ist der eigentliche Auslöser von FIP also eine Mutation des weit verbreiteten felinen Coronavirus im Körper der infizierten Katze, wobei verschiedene Faktoren beeinflussen, ob diese Mutation stattfindet und zur Erkrankung führt.

  • Alter der Katze (junge und sehr alte Katzen sind anfälliger)
  • Immunstatus
  • Genetische Veranlagung
  • Aggressivität des Virusstamms
  • Infektionsmenge

Besonders häufig mit dem Coronavirus infiziert sind Katzen, die in Gruppenhaltung auf engem Raum gehalten werden und bei denen ein häufiger Wechsel stattfindet. Wie z.B. in Tierheimen, Katzenpensionen oder Katzenzuchten.

Stress und andere Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen, können die Entstehung von FIP begünstigen.

 

Infektionsweg

Der Infektionszyklus des felinen Coronavirus beginnt mit der Aufnahme des Erregers über die Nasen- und Rachenschleimhaut. Das Virus wird hauptsächlich durch den Kot infizierter Katzen ausgeschieden. Es ist wichtig zu beachten, dass das zum FIP-Virus mutierte Coronavirus selbst nicht von Katze zu Katze übertragbar ist. Nach der Aufnahme gelangen die Viren in den Dünndarm, wo sie sich an Darmepithelzellen anheften und in diese eindringen. Innerhalb der Zellen vermehren sich die Viren und führen dabei zur Zerstörung der infizierten Zellen. Die neu produzierten Viruspartikel befallen daraufhin weitere Zellen und werden schließlich mit dem Kot ausgeschieden. Obwohl das feline Coronavirus in der Umgebung normalerweise nicht lange überlebensfähig ist, kann es unter bestimmten Bedingungen bis zu 7 Wochen auf Oberflächen infektiös bleiben. Dies ermöglicht eine indirekte Übertragung durch kontaminierte Gegenstände oder Kleidung.

Bei 5-10% der Katzen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, kommt es Tage oder sogar Jahre nach der Infektion zur Mutation des Virus zum FIP-Virus. Diese Mutation ermöglicht es dem Virus, Makrophagen, eine bestimmte Zellgruppe des Immunsystems, zu infizieren und sich mit ihnen im Körper zu verbreiten. Je häufiger oder je mehr Viren aufgenommen werden und je höher die Virusvermehrung ist, desto größer ist die Gefahr der Mutation. Aus diesem Grund sind Katzen in Mehrkatzenhaushalten stärker gefährdet, da sie bei jeder Benutzung der gemeinsamen Katzentoilette erneut Viren aufnehmen, wenn eine Virus-ausscheidende Katze unter ihnen ist. Ungefähr 14 Tage nach der Mutation hat sich das Virus im Körper verbreitet. Das Immunsystem versucht, mit Antikörpern gegen die FIP-Viren vorzugehen. Dabei entstehen sogenannte „Antigen-Antikörper-Komplexe“. Diese Komplexe und die durch das FIP-Virus veränderten Reaktionen des Immunsystems verursachen die Mehrzahl der Symptome. Es ist also nicht das Virus selbst, das die Symptome hervorruft, sondern die Immunantwort des eigenen Körpers.Erste Symptome treten wenige Wochen bis maximal 18 Monate nach der Mutation auf. Einmal ausgebrochen, ist FIP (ohne Bahandlung) immer tödlich, meist innerhalb weniger Tage bis Wochen.

 

Symptome

Die Symptome von FIP können sehr unterschiedlich sein:

  • Fieber
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Müdigkeit und Lethargie
  • Flüssigkeitsansammlungen im Bauch oder Brustkorb (bei der "feuchten" Form)
  • Augen- und neurologische Probleme wie taumeln (bei der "trockenen" Form)

 

Diagnose

FIP ist schwierig zu diagnostizieren (vor allem bei der reinen trockenen Form, da bei dieser keine Flüssigkeitsansammlungen im Bauch oder Brustkorb entsteht. Somit kann kein Punktat entnommen werden, welches Klarheit bringen könnte.), da die Symptome unspezifisch sind. Bluttests, Ultraschall und Analyse von Körperflüssigkeiten können Hinweise geben. Eine definitive Diagnose ist oft erst nach dem Tod durch eine Gewebeuntersuchung möglich.

 

Behandlung

Lange galt FIP als unheilbar. In den letzten Jahren wurden jedoch antivirale Medikamente entwickelt, die sehr vielversprechende Ergebnisse zeigen.

Die Medikamente können oral eingenommen oder subkutan gespritzt werden.

Die Behandlung ist langwierig, beträgt im kürzesten Fall 84 Tage (zusätzlich 84 Tage Wartezeit) und teuer, bietet aber erstmals echte Heilungschancen.

Zusätzlich zur Behandlung mit dem Medikament erhält jede betroffene Katze noch: einen Leberschutz, B12 Vitamintropfen sowie Lachsöl. Diese Komponenten müssen zusätzlich verabreicht werden.

Betroffene können sich an diverse Facebookgruppen wenden. Die Mitglieder der Gruppen sind auf die Behandlung spezialisiert, geben Tipps, und stehen Ihnen die ganze Betreuung über zur Seite. Ebenso gibt es WhatsApp Gruppen zum Austausch von Betroffenen.

 

Vorbeugung

Es gibt keinen sicheren Schutz vor FIP. Gute Hygiene, Stressreduktion und die Vermeidung von Überbelegung können das Risiko jedoch senken. Ein Impfstoff ist verfügbar, wird aber nicht allgemein empfohlen.

 

Fazit

FIP ist nach wie vor eine ernste Erkrankung, aber dank neuer Behandlungsmöglichkeiten besteht heute Hoffnung für betroffene Katzen. Bei Verdacht auf FIP sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Mit der richtigen Behandlung haben viele Katzen heute gute Chancen, die Krankheit zu überwinden.

Suchen Sie bei den ersten FIP-Anzeichen bitte immer umgehend Ihren Tierarzt auf. Gehen Sie lieber einmal zu viel, als zu wenig. Die Behandlung muss schnellstmöglich erfolgen. 

Denn: Ist FIP erst einmal mutiert, zählt jede Minute!

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